Leopold Kohr-Preis 2022

Die Niederländerin Martine Postma hat am Freitag, dem 9. September, den Leopold Kohr-Preis 2022 erhalten. „Ihr Beitrag für die Nachhaltigkeit und der sinnvollen Weiternutzung trägt weltweit Früchte. Reparieren statt wegwerfen liegt voll im Trend, getragen von einem Sinn für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn zur Verleihung. Die Stadt Salzburg, vertreten durch Vizebürgermeister Bernhard Auinger, die auch den Preis gestiftet haben setzen seit vielen Jahren ein Zeichen für Nachhaltigkeit und im Jahr 2023 feiern die Repair-Cafe’s ihr 10- jähriges Jubiläum. 

Die Universität Salzburg, an der die Leopold Kohr-Akademie seit 15 Jahren das Leopold Kohr-Archiv beheimatet ist, wurde durch den Rektor der Paris Lodron Universität Salzburg, Prof. Dr. Hendrik Lehnert vertreten und dieser freute sich, dass dem Weltbürger Leopold Kohr hier ein ehrendes Zeichen gesetzt wird. Dr. Ewald Hiebl der Leiter des Archivs moderierte durch die Veranstaltung. Die Präsidentin der Leopold Kohr-Akademie Susanna Vötter-Dankl richtete Grußworte an die zahlreichen TeilnehmerInnen des Festaktes und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit beim Land und Stadt Salzburg und der Universität Salzburg.

Die Laudatio hielt Sepp Eisenriegler, der sogar als Reparaturpapst im ORF und WDR bezeichnet wurde. Bereits 1998 hat er in Wien das Reparatur- und Service Zentrum R.U.S.Z. und das Reparatur Netzwerk gegründet.

Martine Postma ist Vorreiterin der Reparaturcafé-Bewegung und Gründerin sowie Vorsitzende der Repair Café International Foundation. 2009 entwarf Sie das Konzept, das inzwischen in der ganzen Welt verbreitet ist. „Reparieren und Wiederverwenden sind für viele inzwischen ein Lebensstil geworden. Leopold Kohr wäre von dieser Entwicklung sicher begeistert gewesen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Die Urkunde besteht aus selbstgeschöpftem Papier und wurde in Schönschrift (Kalligraphie von Rita Hackl) verfasst. Die Urkundenmappe wurde von der Buchbinderei Fuchs aus Saalfelden händisch hergestellt. Auch hier wurde von den Verantwortlichen großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. 

Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Alexandra Seywald, die an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Aufgewachsen ist sie mit unterschiedlichster Musik und Kunst, und in ihrem künstlerischen Leben ist dies bereits spürbar, was ihr alles mitgegeben wurde. Beim Beitrag „Oh, wie schön ist´s auf den Höhen“, einem Volkslied hatten manche sogar Tränen in den Augen.

Am menschlichen Maß orientiert

Seit 2010 vergibt die Leopold Kohr-Akademie alle drei Jahre den Leopold Kohr-Preis für soziale, kulturelle und ökonomische Projekte, die der Philosophie von Kohr entsprechen.

Es können sowohl wissenschaftliche wie praxisnahe Projekte sein. Es werden Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet, die sich durch beispielhafte Leistungen auf nationaler wie internationaler Ebene hervorgetan haben, meinte Susanna Vötter-Dankl zum Abschluss.

Text: Repariercafe.org und Leopold Kohr Akademie

Impression der Preisverleihung