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Leopold Kohr-Summerschool – „DIE WELT DER REPARATUR“
26. September 2019,17:00 - 22:00

„Wer die Welt retten will,
muss die Produkte vor der Vergänglichkeit retten:
Die Welt der Reparatur“
Wissenschaftliche Leitung: Postwachstumsökonom Niko Paech
Reparieren – eine umweltfreundliche Revolution? Wer nämlich Dinge nicht sofort wegschmeißt und sie repariert, widersetzt sich geltenden Konsummechanismen und „schraubt“ am Verständnis, was Verbraucher können, sollen – und „dürfen“. Die gängige Aussage: „Die Reparatur der Waschmaschine oder des Druckers zahlt sich nicht aus, kaufen sie sich lieber ein neues Gerät“ wird damit in Frage gestellt. In Frage gestellt wird aber auch ein ganzes System. Gerät Reparieren gar zu einer umweltfreundlichen Revolution?
Die Nutzungsdauerverlängerung alltäglicher Gebrauchsgegenstände durch Reparatur und Instandhaltung ist eine der erfolgver-sprechendsten Nachhaltigkeitsstrategien. Seit Jahrzehnten lässt sich beobachten, dass Konsumgüter immer früher verschleißen und zu Abfall werden.
Die dadurch bedingte Zunahme der Neuproduktion und Entsorgung ist längst zu einem der dramatischsten Umweltprobleme geworden. Umgekehrt gilt aber auch: Die reichhaltigste Ressourcenquelle liegt längst nicht mehr unter der Erde, sondern darüber. Sie schlummert in der Flut bereits produzierter Güter. Deren Erhalt und Nutzung eröffnet neue Chancen für eine innovative Wirtschaft der kleinen Einheiten. Davon profitiert eine lokale und kleinräumige Versorgung, die nicht auf verschwenderischer Neuherstellung, sondern dem kreativen Erhalt der Dinge basiert. Das lässt Regionen und Kommunen krisenfester werden. Indem die städtische Versorgung von Industrieproduktion unabhängiger wird, entstehen handwerkliche Erwerbs- und Arbeitsbedingungen, die vor globaler Konkurrenz und der Internet-Ökonomie besser geschützt sind.
Reparaturkulturen sind auch Gegenstand nachhaltiger Lebensstile und Bildungsprogramme. Davon profitieren Verbraucher: Wer sich mit Dingen umgibt, der repariert werden können, benötigt weniger Geld, ist unabhängig und verbucht Erfolgserlebnisse in Reparatur-Cafes und offenen Werkstätten. Im zweiten akademischen Wirtshaus à la Leopold Kohr sollen die Optionen einer modernen Reparaturkultur ausgelotet werden, die zum Baustein einer zukunftsfähigen Ökonomie und Lebensweise werden können.
Programm
Do 26.09.2019, 17.00 –22.00 Uhr im Augustiner Bräu – Kloster Mülln Salzburg
Begrüßung
Susanna Vötter-Dankl, Leopold Kohr®-Akademie
Prof. Alfred Winter, Leopold Kohr®-Akademie
Einführung/Moderation
Prof. Dr. Niko Paech, Universität Siegen, Deutschland
ReferentenInnen
Sepp Eisenriegler, MAS, MBA
Reparatur- und Servicezentrum R.U.S.Z, Wien
Martine Postma, „Stichting Repair Café International“, Niederlande
Praktische Umsetzung / Salzburg
Drin Andrea Hohenwarter, Christian Reisinger, BSc
Stadt Salzburg/Bewohnerservice Lehen und Taxham
Organisation des Repair Cafe Stadt Salzburg
Podiumsdiskussion mit ReferentenInnen und politischen Vertretern
Bürgermeister-Stv. Bernhard Auinger, Stadt Salzburg
LAbg. Josef Scheinast, Sprecher der Grünen Wirtschaft, Salzburg
Musik—LeRoXa
Lena Scheibner, Robert Innerhofer, Xandi Reicher
Simon Tasek begleitet filmisch die Veranstaltung, Kunsthilfe Salzburg
Übersetzung Podiumsdiskussion wenn erwünscht: Mag. Peter Linhuber
Büchertisch von der Rupertus-Buchhandlung
Änderungen möglich
Anmeldung erbeten: office@tauriska.at oder Tel.: 0664 5205203
Unterstützt von Stadt:Salzburg
Hier erhalten sie die Einladungskarte (pdf) mit zusätzlichen Informationen zur Veranstaltung.
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Anfertigung von Fotos, Ton- und Filmaufnahmen
sowie deren Veröffentlichung zu.