Das menschliche Maß. Eine Utopie? Gespräche mit Leopold Kohr über sein Leben

„Small is beautiful“? Dem Philosophen und Widerstandskämpfer Leopold Kohr wird dieser international bekannte Slogan immer wieder zugeschrieben. Der Ökonom, Journalist, Austro-Amerikaner und gebürtige Salzburger (1909–1994) hatte aber nur indirekt damit zu tun. „Small is beautiful“ war 1973 der Titel eines Buches von Kohrs Schüler Fritz Schumacher in Großbritannien. Herausgegeben in London, war es weltweit eine der ersten Schriften über sozial-und umweltver-trägliche Technologie. Für Kohrs anarchistisch inspirierte Philosophie wäre „Small is powerful“ eine bessere Beschreibung. Er entwickelte eine Theorie zur Zer-schlagung großer Zentralstaaten und zur Erhaltung regionaler und dörflicher Strukturen. Oft auch als Journalist tätig, berichtete er gegen Franco und Hitler aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Er bekämpfte im amerikanischen Exil während des Zweiten Weltkrieges als Publizist und Netzwerker zur Politik den Nationalsozialismus und trat gegenüber der US-Regierung für die Befreiung Österreichs (auch Südtirols) vehement ein. Um auf Österreichs unabhängiges kulturelles Erbe hinzuweisen, benutzte er in Zeitungsartikeln immer wieder die Geschichte des schon damals weltbekannten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ aus seiner alten Heimat Oberndorf.

Gerald Lehner
Verlag Edition Tandem, Salzburg 2014
ISBN 978 – 3 – 902932 – 01 – 3

Preis: 17,00€
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