Leopold Kohr: Das Gesamtwerk im Otto Müller Verlag
LEOPOLD KOHR
DAS ENDE DER GROSSEN
Zurück zum menschlichen Maß
3. Aufl., 334 S., geb., € 25,–
ISBN 978-3-7013-1055-5
„Small is Beautiful“ – für diesen für Generationen wegweisenden Leitsatz stand Leopold Kohr Pate
Bereits vor fünfzig Jahren sagte der Salzburger Leopold Kohr das Ende der großen Machtblöcke voraus und empfahl die Rückkehr zum menschlichen Maß. Dieses Plädoyer für die „richtige Größe“ entstand in einer Zeit, in der Wachstum und internationale Zusammenschlüsse dominierten, und ist heute – im Zeitalter der Globalisierung – aktueller denn je. Den Slogan „Small is Beautiful“, den Kohrs Schüler und Freund Fritz Schumacher in den 1970er Jahren berühmt machte, hatte Kohr schon früher ausführlich begründet: Kleine Staaten und soziale Einheiten seien effizienter und friedlicher als große. In brillanter Analyse demaskiert und kritisiert Kohr die Ideologien des Größenwahns in Politik und in Wirtschaft. Er zeigt anhand zahlreicher Beispiele aus Geschichte und Gegenwart, warum große Einheiten zwangsweise scheitern müssen und nur die Einhaltung des richtigen Maßes die Menschheit vor dem Sturz in den Abgrund retten kann.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
DIE ÜBERENTWICKELTEN NATIONEN
230 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1076-0
Der Nationalökonom Leopold Kohr war einer der ersten, der vor ungezügeltem Wachstum und internationalen Zusammenschlüssen in Politik und Wirtschaft warnte. In diesem Buch entwickelte er seine Theorie der angepassten Größe weiter.
„Einige der akutesten wirtschaftlichen Probleme der Gegenwart – das drohende Absinken des Lebensstandards, konjunkturelle Erschütterungen, der scheinbar unaufhaltsame Sieg gelenkter Wirtschaftssysteme über Systeme des freien Unternehmertums – können auf eine gemeinsame Ursache zurückgeführt werden: die übermäßige Größe von Nationen”, so Leopold Kohr. Stärker als in seinem ersten Buch betont Kohr die Gefahren der Beschleunigung unseres Lebens. Höhere Geschwindigkeit, im Verkehr ebenso wie im Warenumsatz, führt zu denselben Problemen wie eine zu große Gesellschaft: wenig Kontrolle, unnötig aufgeblähte Verwaltung, Unfinanzierbarkeit. Die Verwaltungs-, Struktur- und Finanzierungsprobleme des vereinten Deutschlands, aber auch der immer größer werdenden Europäischen Union beweisen die Aktualität der Kohrschen Theorie.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
WENIGER STAAT
Gegen die Übergriffe der Obrigkeit
184 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1089-0
Gegen die Übergriffe der Obrigkeit
„…wir erkennen deutlich, dass die Zahl der Probleme – und das ist die wesentlichste Schwierigkeit in unserem Zeitalter – mit der Größe eines Wirtschaftsraumes, einer integrierten politischen Gemeinschaft oder der Nation, in der sie auftreten ,nicht geringer wird, sondern dass die Probleme schwieriger werden”, so Leopold Kohr. Gerade zu hellsichtig entlarvte er schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Lüge vom Wohlstand durch politische und wirtschaftliche Vereinigung.
„Weniger Staat”erschien1965erstmals auf Deutsch. Anders als der Titel vielleicht vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine Apologie des Neoliberalismus. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Freedom from Government” – „Befreiung vom Regiert-Werden”. Es ist die konsequente Weiterentwicklung der These, dass nur das Maßvolle zur Bereicherung des individuellen und sozialen Lebens beitragen kann und jedes Übermaß den Menschen erstickt.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
DIE LEHRE VOM RECHTEN MASS
Aufsätze aus fünf Jahrzehnten
240 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1116-3
Aufsätze aus fünf Jahrzehnten. Mit einem Vorwort von Jakob von Uexküll
Kleinsein oder nicht sein…
Wann immer Probleme übermächtig zu werden drohen, sind die Gründe dafür Ausufern, Unüberschaubarkeit und Maßlosigkeit–eine These, die inzwischen untrennbar mit dem Namen Leopold Kohr verbunden wird. Als engagierter Zeitzeuge und Weltbürger wurde Kohr nicht müde, seine Philosophie der Kleinheit bei der Beschreibung von gesellschaftlichen und politischen Problemen festzuhalten. Wie sich diese in allen Teilen der Welt wiederfinden, unabhängig von nationalen, ethnischen oder ideologischen Voraussetzungen, zeigt er in zahlreichen Beiträgen, die zwischen 1941 und 1994 in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind. Zusammengefasst zu einem Leopold Kohr-Lesebuch bieten Kohrs grundlegende Analysen zu sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fehlentwicklungen einen erfrischend anderen Blick auf das 20. Jahrhundert. Kohrs unvergleichliche Begabung, selbst diese Entwicklungen mit Witz und Humor zuschildern, verschafft dem Leser eine anschauliche und unterhaltsame Lektüre.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
ENTWICKLUNG OHNE HILFE
Die überschaubare Gesellschaft
254 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1129-3
Geschenktes Geld verhindert nachhaltige Entwicklung!
Die Vorteile von Gesellschaften, die kleinräumig gut organisiert sind, lassen sich mit den Entwicklungsmöglichkeiten von Gesellschaften verbinden, die als unterprivilegiert gelten. Schritt für Schritt skizziert Kohr, wie eine solche Entwicklung zu mehr Eigenständigkeit, Selbstversorgung und Selbstachtung ablaufen kann, ohne dabei in die Abhängigkeit von den hoch- oder gar überentwickelten Nationen zu geraten. Der richtige Weg zum Wohlstand führt nicht über die Abkürzung in Form hoher Summen an Entwicklungshilfe, so Leopold Kohr. Diese seit Jahrzehnten geübte Praxis ist menschenunwürdig und führt meistens dazu, die angestrebte Entwicklung gar nicht in Gang kommen zu lassen. Durch die Globalisierungsdiskussion erfahren Kohrs Ideen erneut Aktualität: Die Doktrin vom freien Handel verstärkt die Diskrepanz zwischen über- und unterentwickelten Gesellschaften. Der vorliegende Band ist die deutschsprachige Erstausgabe des 1973 auf Englisch erschienenen „Development without Aid”, übersetzt von Andreas Wirthensohn.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
PROBLEME DER STADT
164 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1154-5
Aufstieg und Niedergang von Städten, warum sie gedeihen und verfallen, die Fehler der Stadtplanung, das wahre Ziel guter Architektur–das sind nur einige der Themen dieses Buches.
Leopold Kohr ist der Philosoph des richtigen Maßes. Er hat mehr als ein halbes Jahrhundert lang für überschaubare soziale Einheiten plädiert und sich der Manie des Wachsens und des Fortschrittes um jeden Preis entgegengestellt.Im vorliegenden Buch, das 1989 erstmals als „The Inner City“ auf Englisch erschien, stellt er das Ideal einer Stadt – vor allem von deren Zentrum – den Problemen der Stadt in der Moderne gegenüber. Eine ideale Stadt sollte ein Zentrum haben, das die menschlichen Bedürfnisse befriedigt. Die Zentren der modernen Städte sind jedoch von unkontrollierbaren sozialen Problemen geprägt. Das Buch besteht aus Artikeln, die Leopold Kohr für puertoricanische Zeitungen schrieb, während er an der Universität von Puerto Rico in San Juan lehrte. Deshalb werden viele Beispiele aus Puerto Rico angeführt. Kohr bietet aber auch Lösungen für allgemeine Stadtentwicklungen an.
Zitate: gesammelt und zugeordnet von Dr. Günther Witzany
LEOPOLD KOHR
DAS AKADEMISCHE WIRTSHAUS
220 S., geb., € 20,–
ISBN 978-3-7013-1173-6
Im Akademischen Wirtshaus setzt sich Leopold Kohr im gewohnt scharfsinnig unterhaltsamen Stil mit den Strukturen und Aufgaben der Universität auseinander. In Zeiten überfüllter Hörsäle ein brandaktuelles Thema.
Ein akademisches Wirtshaus ist nach seinem Erfinder Leopold Kohr ein herrschaftsfreier Raum, in dem gleichberechtigte Bürger außerhalb der engen Mauern der Massenuniversitäten Diskussionen auf akademischem Niveau führen. Das gleichnamige Buch, The Academic Inn, erschien 1993 als Sammlung von Texten, die Kohr in den Jahrzehnten zuvor publiziert hatte. Leopold Kohr widmet sich in diesem Buch den zentralen Aufgaben der Universitäten, geht auf deren ideale Größe und Verwaltung ein. Er hinterfragt die Ideen der akademischen Freiheit, universitärer Demokratie, den Stellenwert der Forschung an den Universitäten und vieles mehr. Kohr geht es darum, Missstände im universitäten Bildungssystem zu enttarnen: Machtspiele und Missmanagement ebenso wie Scheindemokratie und pompöse Inszenierungen. Leopold Kohr sah sich selbst als gentle anarchist, der keine Rücksicht auf Systeme und Autoritäten nimmt. So enttarnt er kühn vorgetragenen Unsinn ebenso wie er praktische Tipps gibt, etwa wie man eine gute Note erhält oder wie man mit einer schlechten Note umgeht. Das Ganze geschieht in einem für Leopold Kohr typischen Stil: lebendig, anregend, verschmitzt und erleuchtend.
Information: www.omvs.at
DIE BIOGRAPHIE DES PHILOSOPHEN UND ÖKONOMEN
LEOPOLD KOHR
Träger des Alternativen Nobelpreises
von Gerald Lehner
Franz Deuticke Verlag Wien 1994, EUR 20,00
ISBN 3-216-30107-9
Leopold Kohr, geboren in Oberndorf bei Salzburg, gilt als geistiger Vater des Leitsatzes „Small is Beautiful“, dem später sein Freund und Schüler Fritz Schumacher Weltgeltung verschafft hat. Am 26.2.1994 starb der Philosoph und Ökonom Leopold Kohr im Alter von 84 Jahren in seiner britischen Wahlheimat Gloucester. Rund ein Jahr zuvor hat der Salzburger Journalist Gerald Lehner mit den Arbeiten an der vorliegenden Biographie begonnen.Er führte mehr als 50 Stunden lang Interviews mit Leopold Kohr und sprach auch mit zahlreichen Kollegen, Bekannten und Kritikern des Wissenschaftlers. Dabei stieß er auf Fakten, die in der Öffentlichkeit bislang nicht bekannt waren.
Small is beautiful“ – Ausgewählte Schriften aus dem Gesamtwerk.
Leopold Kohr
Verlag: Deuticke im Zsolnay Verlag, München, (1999)
ISBN: 978-3-2163-0105-5
Es ist wohl nicht ganz richtig, von “professionellen Akademikern” – den Stützen institutionalisierter Gelehrsamkeit – in Bausch und Bogen zu behaupten, daß es ihnen nur selten gelinge, die Grenzen ihres Fachs zu überschreiten, und die Funktion von “Whistleblowers” einzunehmen, indem sie früher als andere Risiken der technologisch-sozialen Entwicklung erkennen, davor warnen und Alternativen benennen. Und doch haben viele dieser ebenso wichtigen wie raren Persönlichkeiten, die – man wird sich dessen vor allem bei der Lektüre von Büchern wie diesem bewußt – etwas Prophetisches und ganz und gar Unakademisches an sich: Leopold Kohr gehört zu ihnen ebenso wie Robert Jungk oder John Seymour, dessen launige Laudatio auf Leopold Kohr aus Anlaß der Verleihung des Ringes durch das Land Salzburg im Jahre 1981 diesen Band eröffnet. Er enthält zudem zentrale Passagen aus den Hauptwerken Kohrs “The Breakdown of Nations” (1957) dt. “Das Ende der Großen”], “The Overdeveloped Nations” (1962) dt. “Die überentwickelten Nationen”] und “Freedom from Government” [“Weniger Staat”] (1965), aber auch eine Reihe von Aufsätzen, die mit dieser Ausgabe erstmals in deutscher Sprache vorgelegt werden. Zu letzteren zählt etwa Kohrs Plädoyer für das “Akademische Wirtshaus”, das genaugenommen zu jeder guten Wissenschaft gehört und gewissermaßen eine naturgesetzliehe Erscheinungsform produktiv-geselligen Gedankenaustauschs sein sollte; folgt man den an Klarheit, Verständlichkeit und Überzeugungskraft kaum zu übertreffenden Ausführungen Kohrs, müßte man Akademische Wirtshäuser in etwa so häufig vorfinden wie die einschlägigen Versorgungsstationen diverser Fastfood-Ketten; daß dem bekanntermaßen nicht so ist, stellt dem Denken in unserer Zeit nicht eben ein gutes Zeugnis aus. Daß Leopold Kohr schließlich auch beachtliches Talent als Romancier hatte, belegt “Der Herzog von Buen Consejo”. Hier zeigt sich, daß guter Rat in der Tat nicht teuer und die Ökonomie der (lebenswerten) Entwicklung auf lokaler Ebene ebenso einfach wie selbstverstälndlich sein kann. Gerne hätte man erfahren, wer für diese ausgewogene und in Stunden der EU-Katerstimmung aktuelle Textauswahl verantwortlich zeichnet. Ein Blick in den diesen Band beschließenden Lebenslauf von Leopold Kohr läßt vermuten, daß Kohr-Biograph Gerald Lehner sich der Aufgabe angenommen hat.
Das menschliche Maß. Eine Utopie? Gespräche mit Leopold Kohr über sein Leben.
Gerald Lehner
Verlag Edition Tandem. Salzburg 2014. EUR
ISBN 978 – 3 – 902932 – 01 – 3
„Small is beautiful“? Dem Philosophen und Widerstandskämpfer Leopold Kohr wird dieser international bekannte Slogan immer wieder zugeschrieben. Der Ökonom, Journalist, Austro-Amerikaner und gebürtige Salzburger (1909–1994) hatte aber nur indirekt damit zu tun. „Small is beautiful“ war 1973 der Titel eines Buches von Kohrs Schüler Fritz Schumacher in Großbritannien. Herausgegeben in London, war es weltweit eine der ersten Schriften über sozial-und umweltverträgliche Technologie. Für Kohrs anarchistisch inspirierte Philosophie wäre „Small is powerful“ eine bessere Beschreibung. Er entwickelte eine Theorie zur Zerschlagung großer Zentralstaaten und zur Erhaltung regionaler und dörflicher Strukturen. Oft auch als Journalist tätig, berichtete er gegen Franco und Hitler aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Er bekämpfte im amerikanischen Exil während des Zweiten Weltkrieges als Publizist und Netzwerker zur Politik den Nationalsozialismus und trat gegenüber der US-Regierung für die Befreiung Österreichs (auch Südtirols) vehement ein. Um auf Österreichs unabhängiges kulturelles Erbe hinzuweisen, benutzte er in Zeitungsartikeln immer wieder die Geschichte des schon damals weltbekannten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ aus seiner alten Heimat Oberndorf.