ZUKUNFT DES TOURISMUS – Was ist das richtige Maß im Tourismus
Datum: Do, 11. September 2025, 17:00 - 20:00 Uhr
Ort: Stieglbrauerei Salzburg, Bräuhausstraße 9
Anmeldung erforderlich unter: office@tauriska.at oder Tel.: +43 (0)664 5205203
ZUKUNFT DES TOURISMUS – Was ist das richtige Maß im Tourismus
Die Leopold Kohr-Summerschool, die auf der Idee von Volkswirt Niko Paech fußt, beschäftigt sich mit dem Nachhaltigkeitsdiskurs, und dieser ist für mehrere Jahre Programm der Summerschool. Als Pionier wachstumskritischer Konzeptionen gilt der Ökonom und Philosoph Leopold Kohr, der sich bereits seit Ende der 1940er Jahre für ein „Prinzip der kleinen Einheiten“ eingesetzt hatte.
Je reicher Gesellschaften sind, desto stärker werden die Belange einer nachhaltigen Entwicklung durch die Freizeitgestaltung, vor allem durch Urlaube und das Reiseverhalten tangiert. Denn hier werden zunehmend ressourcenintensive Aktivitäten ausgelebt, die nicht nur an materielle, sondern auch soziale und kulturelle Wachstumsgrenzen stoßen. Inzwischen hat sich der Begriff des „Übertourismus“ etabliert. Er wird von der Welttourismusorganisation definiert als „Auswirkung des Tourismus auf ein Reiseziel oder Teile davon, die die wahrgenommene Lebensqualität der Bürger und/oder die Qualität der Besuchererfahrungen übermäßig beeinflusst, und zwar in einem Ausmaß, dass sie das tägliche Leben der Einwohner und/oder die Fähigkeit der Besucher, das Reiseziel zu genießen, stört“.
Offenbar existiert auch für den Tourismus ein „menschliches Maß“. Die damit bezeichnete Denkrichtung geht bekanntlich auf Leopold Kohr zurück, der als Philosoph und Ökonom das Problem der Größe ansprach. Demnach existiert für alles, auch für das noch so schön oder wünschenswert erscheinende, eine quantitative Obergrenze. Nach deren Überschreiten verwandelt sich das Nützliche in etwas Schädliches.
Wir wollen im Rahmen der diesjährigen Summerschool erkunden, welche Ansätze und Strategien im Tourismus sinnvoll sein könnten, um nicht nur die Lebensqualität aller Beteiligten im Blick zu behalten, sondern die überstrapazierte Mitwelt zu entlasten. Vielleicht fängt maßvolle Freizeit- und Urlaubsgestaltung im Kopf an, etwa verbunden mit der Frage, vor was all die Menschen auf der Flucht sind, die pausenlos den Planeten bereisen und über attraktiv erscheinende Orte herfallen. Spannend dürfte allein die Frage sein, ob touristische Ziele nicht eher Trophäen ähneln, ohne dass deren Besuch – oft verbunden mit Strapazen, Planungsaufwand und hohen Kosten – auch nur ansatzweise zur Erholung beiträgt. Heilsam könnte ein Blick auf all das sein, was in kurzer Reichweite im eigenen Land oder sogar in der heimischen Region emissions- und stressfrei erreichbar ist: „Willst Du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.“ (Goethe).
Programm
- Begrüßung Susanna Vötter-Dankl und Prof. Alfred Winter, Leopold Kohr®-Akademie
- Grußworte Gemeinderätin Sabine Gabath, Stadt Salzburg
- Moderation und Einführung apl. Prof. Dr. Niko Paech, Universität Siegen
Referent*innen:
- Prof. Dr. Kurt Luger, „Tourismus – nachhaltig und minimalinvasiv“, UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelles Erbe und Tourismus, Universität Salzburg
- Prof. Dr. Friedrich Idam „Massentourismus in Hallstatt – die Spitze eines Eisbergs“, Architekt
- Mag. Kerstin Dohnal „Mehr als schöne (W)Orte: Warum Tourismus soziale Innovation braucht“, Touristikerin und Gründerin von destination:development
- Inez Marian Reichl De Hoogh, Guide und Reiseleiterin, Salzburg
Musikalische Umrahmung: Barbara Giusto, Danilo Alvarado, ADEMA guitar
Partner: Universtität Salzburg, Land Salzburg und wissen:stadt salzburg
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Anfertigung von Fotos, Ton- und Filmaufnahmen sowie deren Veröffentlichung zu.